Drohnen sind eine effektive Lösung, um in Notfällen rasch Hilfe zu leisten. Dank schneller Reaktionszeiten können sie schwer erreichbare Orte ansteuern, lebensrettende Echtzeitbilder liefern, sie ermöglichen die präzise Auffindung von Personen in Gefahr, dienen der einsatzrelevanten Lageerkundungen und sind in der Lage, Ausrüstung, Medikamente und Verbandsmaterial an schwer zugängliche Orte zu transportieren. Mit einem Kostenaufwand von rund 40.000 Euro hat der DRK-Kreisverband Hochtaunus jetzt ein solches Drohnensystem angeschafft. An den vergangenen beiden Wochenenden nahmen 15 Teammitglieder der neuen Einsatzeinheit an einer Fachdienstausbildung „BOS Fernpilot“ teil. BOS steht für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“. Etwas Vorarbeit war dabei angesagt: Im Vorfeld mussten alle Teilnehmer den EU-Kompetenznachweis A1/A3 im Selbststudium absolvieren.
Unter der Leitung des Fachdienstbeauftragten Drohne des DRK Landesverbandes Hessen, Wolfgang Weber, erlernten die 15 Teilnehmer aus dem Hochtaunuskreis, 3 der Bergwacht Heppenheim und des DRK Bezirksverbandes Frankfurt nicht nur das Fliegen der Drohnen bei Tag und Nacht, sondern setzten sich auch mit dem Luftrecht, mit Grundlagen der Meteorologie und der Risikobewertung beim Einsatz von Drohnen auseinander. Ein Schwerpunkt des Lehrgangs bildete das „Crew Resource Management“, ein Lehrgangsmodul, das einen hohen Stellenwert in der Nachbereitung der Einsätze hat. Zum Ende des Lehrgangs mussten alle Teilnehmer sich einer schriftlichen und praktischen Prüfung unterziehen. Mit dem positiven Abschluss beider Prüfungen erhielten die Prüflinge schließlich ihre Urkunde als BOS-Fernpiloten. Grundlage dieser Ausbildung ist die „Empfehlung für Gemeinsame Regelungen zum Einsatz von Drohnen im Bevölkerungsschutz“ (EGRED2), die wiederum eine Richtlinie des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe darstellt.
Der DRK Kreisverband Hochtaunus e.V. lädt alle Interessierten ein, sich über die Mitarbeit in den verschiedenen Rotkreuzgemeinschaften des Hochtaunuskreises vor Ort zu informieren und natürlich auch mitzuwirken. Auch werden noch weitere Einsatzmittel für die neue Einheit benötigt und hierfür such der Kreisverband noch Unterstützer und Spender.
