„Ihr habt euch einen tollen Beruf ausgesucht, habt Spaß dabei – ich bin sicher, Ihr packt das“ – mit diesen Worten hat DRK-Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer am Mittwoch gemeinsam mit Felix Seegert, Bereichsleiter Rettungsdienst beim DRK-Kreisverband, fünf junge Leute, die sich in den kommenden drei Jahren zu Notfallsanitätern ausbilden lassen, begrüßt. Gleichzeitig nahmen Selzer und Seegert sowie die Praxisanleiter Frank Buschke, Andreas Egner, Nina Paulerberg und Michael Voigt, die Gelegenheit wahr, die vier Kollegen Daniel Patzer, Justin Kailing, Dominik Neeb und Sophie Laufer, die ihre NFS-Ausbildung gerade mit Erfolg abgeschlossen haben und die Mannschaft der Rettungswache nun verstärken, mit allen Ehren offiziell im Team zu begrüßen. „Jetzt beginnt für euch erst die richtige Ausbildung“, sagte Seegert, der die neuen Kollegen zu einem wunderbaren Beruf, der an vielen Stellen anders, auch herausfordernder als andere Berufe sei, gratulierte. Seegert sagte, er und die Praxisanleiter seien für die jungen Kollegen auch über das Ende der Ausbildungszeit hinaus weiterhin immer ansprechbar.
Der Kreisverband hat bisher rund drei Dutzend Notfallsanitäter zum Berufsabschluss geführt. Der Bedarf an Notfallsanitätern ist nach wie vor sehr groß. Beim DRK-Kreisverband hofft man, dass die „Neuen“ noch lange dabeibleiben, aber auch dass sich der neue Jahrgang gleichzeitig am Anfang einer langjährigen Berufszeit beim DRK sieht und dabei hilft, dem Fachkräftemangel, unter dem auch die Rettungsbranche leidet, die Stirn bieten zu können.
Seegert sprach von einem „sehr interessanten, neuen Jahrgang“. Bis auf einen Azubi hätten alle bereits Erfahrungen als Rettungssanitäter gesammelt und erweiterten nun ihre Kenntnisse, indem sie noch eine komplette Ausbildung dranhängen, so auch Dominik Sauer, der bereits die Leitung der Königsteiner Rettungswache innehat und bereits als sehr erfahren gilt. Es sei ein „toller, aber auch anspruchsvoller Beruf“, für den sich Dominik Sauer, Tannan Häusler, Johann Dörr, Tim Graichen und Luca Marie Daniels entschieden haben. „Dass einige von Euch schon eine Ausbildung als Rettungssanitäter haben und jetzt mal eben noch drei Jahre dranhängen, zeigt, dass Ihr die richtige Berufswahl getroffen habt und dass Ihr Euch ganz sicher bei uns wohlfühlen werdet“, ergänzte Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer.
Luca Marie Daniels, die von der Wache Königstein aus bereits als „RS“ im Einsatz ist, begründete ihre Berufswahl und die Entscheidung für die dreijährige Ausbildung damit, dass es schon lange ihr Wunsch sei, noch tiefer in die Materie einzusteigen. Die NFS-Ausbildung biete diese Gelegenheit, Menschen in Not zu helfen, liege ihr aber bereits seit ihrer Jugend, die sie bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft in der Wasserrettung verbracht hat, im Blut. Familiäre Vorprägung für den Hilfeleistungsberuf gebe es bei ihr allerdings nicht, sie sei die Erste.
Bei ihrem jungen Kollegen Johann Dörr ist das anders, „wir sind eine Blaulichtfamilie - Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei – alles vertreten“, erzählt er. Dass er sein berufliches Glück beim DRK als Notfallsanitäter suche, sei allerdings das Ergebnis einer sehr schmerzhaften Erfahrung. Als 7-Jähriger sei ihm mal ein Salto etwas misslungen, „Matte verfehlt, Arm gebrochen – das DRK kam und hat mich bestens versorgt“, lacht er. Freunde aus dem DRK hätten ihm nun geraten, dann doch auch diesen Weg einzuschlagen, erzählt der Frankfurter, der damit das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden möchte: „Ich wollte raus aus der Stadt…“
Fragt man den frischgebackenen Notfallsanitäter Daniel Patzer, der seit zwölf Jahren als Rettungssanitäter im Hochtaunuskreis unterwegs ist, was ihm an der Ausbildung, zu der er sich vor drei Jahren als bereits 36-Jähriger und damit recht spät entschieden hatte, am besten gefallen hat, so antwortet er spontan: „…der tolle Zusammenhalt in unserer Gruppe, wir haben auch in der Freizeit privat viel miteinander gemacht, vor den Prüfungen aber auch gemeinsam gelernt.“ Es habe in den letzten drei Jahren keinen einzigen Tag gegeben, an dem er seine Entscheidung, NFS zu werden, bereut hätte, sagt er.
Auf die neuen Notfallsanitäter wartet jetzt die Einbindung ins große Team auf den Rettungswachen, für die neuen Auszubildenden werden sich nun blockweise schulische Unterrichtseinheiten in der Zentralen Ausbildungsstelle des DRK (ZAS) in Liederbach, Klinik-Praktika und Wacheinsätze abwechseln. Zu absolvieren sind während der dreijährigen Ausbildung, zu der Nachtdienste erst ab dem zweiten Jahr gehören, 1920 Stunden Schule, 1900 Stunden Rettungsdienst und 720 Stunden klinische Praktika.
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„Willkommen im Team“: Der neue Auszubildendenjahrgang für das Berufsbild Notfallsanitäter (vordere Reihe) wurde am Mittwoch in der Bad Homburger DRK-Zentrale vom Vorgängerjahrgang (Mitte) und den Praxisanleitern (obere Reihe) begrüßt. Foto: DRK Pressestelle