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Vier neue RTW in Dienst gestellt

DRK-Kreisverband bringt Regelrettungsdienstflotte mit Hightech-Tragesystemen auf den neusten Stand der Technik
Mit einem Gesamtkostenaufwand von 1,1 Millionen Euro hat der DRK-Kreisverband Hochtaunus seine Fahrzeugflotte jetzt durch die Indienststellung von vier neuen Rettungstransportwagen auf den neusten Stand gebracht und damit für einen baugleichen Standard aller 16 im Regelrettungsdienst eingesetzten RTW gesorgt. Gleichzeitig wurden vier Rettungswagen in die Reserveflotte eingereiht. Die mit einem Wechselkoffersystem ausgestatteten neuen Fahrzeuge verfügen über elektrohydraulische Schwerlast-Tragen, die nicht nur das Verlet-zungsrisiko beim Hochheben und Ablegen von Patienten senken, sie reduzieren pro Schicht auch die Rückenbelastung eines Notfallsanitä-ters um bis zu 1,1 Tonnen.

Der DRK-Kreisverband Hochtaunus hat vier neue Rettungstransportwagen der jüngsten Generation in Dienst gestellt. Sie ersetzen vier RTW gleicher Bauart aus dem Fuhrpark des Regelrettungsdienstes, die künftig als Reservefahrzeuge dienen. Diese müssen zwingend vorgehalten werden, auf sie wird zurückgegriffen, wenn im Regelrettungsdienst ein Fahrzeug wegen einer Reparatur oder Inspektion ausfallen sollte oder Großschadenslagen mit zahlreichen Verletzten bewältigt werden müssen. „Insgesamt und mit den vier neuen Fahrzeugen haben wir jetzt 16 vollkommen baugleiche und identisch ausgestattete RTW im Regelrettungsdienst, was das Umsteigen der Kollegen auf andere Fahrzeuge ohne Umgewöhnung kolossal erleichtert“, sagt Heiko Himmelhuber, stellvertretender Leiter Rettungsdienst beim Kreisverband, und weiter: „Ein Fahrzeug kostet voll ausgestattet rund 360.000 Euro, wir reden hier dennoch über eine Investition von nur 1,1 Millionen Euro, da die Ausstattung mit Medizinprodukten weiterverwendet wird“ Rettungstransportfahrzeuge werden über einen Zeitraum von sechs Jahren abgeschrieben und über die Transportvergütungen durch die Krankenkassen refinanziert. Pro Jahr werden beim DRK-Kreisverband etwa 40000 Einsätze gefahren. Im Durchschnitt bleiben RTW fünf Jahre im Regelrettungsdienst. Danach haben sie etwa 220000 Kilometer auf dem Tacho, Tendenz steigend, denn die Transportwege werden aufgrund sich verknappende Klinikkapazitäten immer länger, was auch die Einsatzzeiten der Fahrzeuge verlängert. Umso wichtiger sei es, auf eine leistungsfähige RTW-Flotte zurückgreifen zu können, erklärt Himmelhuber. Dabei sei der jederzeitige Zugriff auf intakte Ersatzfahrzeuge ebenso wichtig wie die Möglichkeit, im Pool nicht mehr benötige Reserve-RTW an DRK-Ortsvereinigungen abzugeben, die den Regelrettungsdienst im Bedarfsfall im Hintergrund bei Überlastung unterstützen. Zuletzt bekamen die Ortsvereinigungen Schmitten und Oberursel einen generalüberholten RTW zur Verfügung gestellt. 

Bei den Fahrgestellen der vier neuen RTW handelt es sich um Mercedes Sprinter-Chassis der Klasse 519. „Die Zahl steht für das Gesamtgewicht 5 Tonnen und 190 PS“, erläutert Himmelhuber. Ausgestattet wurden die vier „Neuen“ bei Ambulanzmobile, einem Spezialbetrieb vor den Toren Magdeburgs, mit dem der DRK-Kreisverband Hochtaunus bereits seit 2010 zusammenarbeitet. Der Aufbau besteht aus einem so genannten „Wechselkoffer“ der „TIGIS“-Baureihe. Das bedeutet, dass bei einer unwirtschaftlichen Chassis-Reparatur der Aufbau binnen kürzester Zeit auf ein neues Fahrgestell ummontiert werden kann. „Bisher war das bei uns jedoch dank pfleglicher Behandlung der Autos nicht nötig, aber gut, zu wissen, dass es möglich wäre, immerhin könnten dadurch etwa 60 Prozent gegenüber eine kompletten Neubeschaffung gespart werden“, sagt Himmelhuber. Allein ein neuer Kofferaufbau eines „TIGIS“-RTW kostet 160.000 Euro.

Alle Fahrzeuge der inzwischen komplett bau- und ausstattungsgleichen RTW-Flotte des DRK-Kreisverbandes haben Luftfederung und Automatikgetriebe. Da es dem DRK-Kreisverband nicht nur um den Komfort für die transportierten Patienten und möglichst erschütterungsfreie Behandlung auf dem Weg in die Klinik geht, sondern auch um möglichst angenehme Arbeitsbedingungen für das Rettungsdienstpersonal, wird auch bei der Beschaffung der Tragen etwas weiter oben ins Regal gegriffen: Die Fahrzeuge sind alle mit elektro-hydraulischen, akku-betriebenen Powerload-Schwerlastsystemen des US-Herstellers Stryker ausgestattet. Mit diesem Verfahren lassen sich Patienten bis zu 318 Kilogramm Körpergewicht mühelos bewegen. „Diese Tragesysteme senken nicht nur das Verletzungsrisiko beim Hochheben und Ablegen von Patienten, sie reduzieren pro Schicht auch die Rückenbelastung eines Notfallsanitäters um bis zu 1,1 Tonnen“, beschreibt Himmelhuber den enormen Nutzen der 55.000 Euro-Hightech-Tragen im Rettungsalltag. Schon seit geraumer Zeit verfügen durch den turnusmäßigen Austausch der RTW auch die Ersatzfahrzeuge über diese rückenschonende Technik, mit deren Anwendung der DRK-Kreisverband seit 10 Jahren Trendsetter unter Hessens Rettungsdienstorganisationen ist. 

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